Schöner und länger Urlaub machen mit Tarif
Endlich Ferien, endlich Urlaub. Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben sind hier klar im Vorteil. Denn mit Tarif gibt’s nicht nur mehr Urlaubstage, sondern auch ein Extra für die Reisekasse. Jeder zweite Arbeitnehmer muss auf Urlaubsgeld verzichten.
Längst nicht jeder kommt hierzulande in den Genuss von Urlaubsgeld. Nur 41 Pozent aller Arbeitnehmer haben das Glück – wie das Tarifarchiv des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stftung ermittelt hat.
Ob und wieviel Urlaubsgeld es gibt, hängt unter anderem von der Branche, der Betriebsgröße und der Berufserfahrung ab. Je größer der Betrieb, umso eher landet etwas in der Reisekasse. Und je länger ein Berufsleben dauert, umso größer die Chance darauf.
Mit Tarif Chancen auf Urlaubsplus größer
Zweifellos profitieren Arbeitnehmer von einem Ferienplus, wenn ihr Arbeitgeber tarifgebunden ist. Das betrifft laut WSI-Tarifarchiv rund 61 Prozent der Beschäftigten. Dagegen können sich nur 32 Prozent auf Urlaubsgeld freuen, deren Chef nicht tarifgebunden ist. Die Höhe der tariflichen Extras unterscheidet sich je nach Branche sehr stark. Die Urlaubsgeldspanne liegt in diesem Jahr zwischen mageren 155 und üppigen 2270 Euro in der mittleren Entgeltgruppe.
Am großzügigsten bedacht werden Arbeitnehmer in der Holz- und Kunststoffverarbeitung, der Metallindustrie sowie der Druckindustrie. 50 Prozent des Durchschnittseinkommens beträgt das Urlaubsplus in den Branchen, für die IG Metall-Tarifverträge gelten. Bei 30 Tagen Urlaub entspricht dies etwa 70 Prozent eines Monatseinkommens.
Sechs Wochen Zeit zum Relaxen
Und nicht zu vergessen: Metallerinnen und Metaller haben Anspruch auf 30 Tage Urlaub im Jahr. Die sind nicht überall selbstverständlich. Per Gesetz sind nur 24 Tage vorgeschrieben – und die auch nur für Arbeitnehmer, die sechs Tage in der Woche arbeiten. Bei einer Fünf-Tage-Woche muss der Chef nach dem Gesetz seinen Arbeitnehmern sogar nur 20 freie Tage genehmigen.
Sechs Wochen – so lange haben auch Metallerinnen und Metaller 1978 und 1979 für mehr Urlaub gestreikt. Das Ergebnis war ein Stufenplan, an dessen Ende 30 Tage Urlaub standen und die seit 1981 in den IG Metall-Tarifverträgen festgeschrieben sind.
Sechs Wochen und das Extra für die Ferienkasse: Damit lässt es sich schon mal gut Urlaub machen.
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