Kollegen aus der Mitte der Belegschaft

„Mit uns – für Euch!“ bei WEC Turmbau Magdeburg: Warum Ihr bei der Betriebsratswahl am 5. August Eure Stimme der Liste 2 geben solltet: „Wir sind Leute aus der Mitte der Belegschaft“ sagt Gerald Lindner. „Die meisten von uns sind Produktionsarbeiter. Wir kennen die Probleme, wir verstehen, was hier los ist.“ Lindner arbeitet in der Qualitätssicherung und kandidiert auf dem Spitzenplatz der Liste „Mit uns – für Euch!“, der Liste 2 bei der Wahl zum Betriebsrat bei der Enercon-Tochter WEC Turmbau Magdeburg GmbH.

Am 5. August wird bei WEC Turmbau Magdeburg GmbH ein Betriebsrat gewählt. Es ist das erste Mal überhaupt, dass die Beschäftigten die Möglichkeit haben, ihre Stimme für mehr Mitsprache im Betrieb abzugeben und zu entscheiden, wer künftig mit der Geschäftsführung auf Augenhöhe über Fragen verhandeln soll, die sie alle angehen.

Betriebsräte zu wählen ist in Deutschland nicht nur das gute Recht der Arbeitnehmer – es ist auch der Wille des Gesetzgebers: „In Betrieben mit in der Regel mindestens fünf ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmern, von denen drei wählbar sind, werden Betriebsräte gewählt“, heißt es im Betriebsverfassungsgesetz. „Werden gewählt“ steht da, nicht: dürfen gewählt werden.

„Mit uns – für Euch!“ – Kollegen von der Liste 2: Birk Geuder, Hilmar Weihe, Thomas Scholz, Jürgen Hamann, Gerald Lindner, Detlef Weber, Andreas Dittmar (v. l.)

Dass bei WEC Turmbau Magdeburg dieses Gesetz endlich mit Leben erfüllt wird, liegt daran, dass ein paar Kollegen aus der Produktion die Initiative ergriffen und sich für die Demokratie im Betrieb stark gemacht haben. Sie stehen heute auf der Liste 2 „Mit uns – für Euch!“: Gerald Lindner aus der Qualitätssicherung, Hilmar Weihe aus der Bewehrung, Detlef Weber von der Mischanlage und viele andere. Wäre es nach ihnen gegangen, gäbe es am 5. August keine zwei konkurrierenden Listen, sondern eine Personenwahl. „Das wäre uns lieber gewesen“, sagt Hilmar Weihe. „Das wäre auch demokratischer gewesen.“ Aber Anfang Juli wurde eine zweite Liste angemeldet. Deshalb haben die Stimmberechtigten nun keine Auswahl mehr zwischen den einzelnen Kandidaten, sondern nur noch zwischen Liste 1 und Liste 2 – so schreibt es das Gesetz vor.

„Wer für Mitbestimmung ist, gibt seine Stimme der Liste 2“, sagt Detlef Weber von der Mischanlage. „Das ist doch ganz klar.“ Denn ohne die Kollegen, die auf der Liste 2 stehen, wäre es nicht zu dieser Betriebsratswahl gekommen. Sie haben die Sache ins Rollen gebracht, sie haben sich vorgewagt – lange bevor sie als Kandidaten Kündigungsschutz hatten.

Was sind ihre wichtigsten Forderungen und Pläne? „Wir wollen für sichere Arbeitsplätze sorgen“, sagt Gerald Lindner. „Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist gerade geändert worden. Fest steht, dass der Ausbau der Windkraft künftig langsamer vorangehen wird. In dieser Situation ist ein Betriebsrat wichtig, damit die Interessen der Beschäftigten nicht unter die Räder kommen.“

„Wofür wir eintreten, kann jeder verstehen“, sagt Andreas Dittmar aus der Bewehrung. „Mehr Mitsprache, mehr Respekt gegenüber den Mitarbeitern. Die Samstagsarbeit soll vernünftig geregelt werden, so dass die Wochenenden planbar bleiben, gerade für Beschäftigte mit Familien. „Nein, abschaffen wollen wir sie nicht“, sagt er. „Aber es geht nicht, dass so etwas zwei Tage vorher per Anweisung festgelegt wird. Hier muss eine vernünftige Planung her, und dabei wird der Betriebsrat künftig mitreden.“

Auch der Umgang mit den Leiharbeitern muss sich verbessern, fordern sie. Manche können sich nicht mal im Betrieb umziehen und duschen, weil sie keinen Schrank haben, in dem sie ihre Sachen einschließen können. Das sind Kleinigkeiten, die man leicht ändern könnte. Dann – so meinen sie – wird sich auch das Betriebsklima und die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter wieder verbessern.

Denn auch wenn sie vieles im Unternehmen schwierig finden – sie machen ihren Job gerne . „Die Arbeit an sich macht Spaß“, sagt Betriebsschlosser Birk Geuder, „und mit ein bisschen mehr Mitsprache könnte man noch viel verbessern.“ Sie sind stolz, zur Erschließung sauberer Energien für die Zukunft beizutragen. Sie sind ein starkes Team: Kollegen aus der Mitte der Belegschaft, die wissen, wovon sie reden und was sie anpacken.