Jugendliche aus Magdeburg unterstützen regelmäßig die Enercon-Aktiven
Wir haben ein Interview mit Stephan geführt, ein Mitglied des Ortsjugendausschusses der IG Metall Verwaltungsstelle Magdeburg-Schönebeck.
Frage: Hallo Stephan, schön dass Du Dir die Zeit für ein kurzes Gespräch genommen hast. Erzähle doch mal in ein paar kurzen Sätzen, wer Du bist und was Du machst.
Antwort: Mein Name ist Stephan, in bin 23 Jahre alt und in verschiedenen politischen Zusammenhängen aktiv, unter anderem auch in der IG Metall. Mitbestimmung und Demokratie im Betrieb waren mir immer schon wichtig, weswegen ich als Auszubildender der IG Metall beitrat und auch relativ schnell in meinem Ausbildungsbetrieb MTU Reman Technologies in die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) gewählt wurde. Ich verbringe so viel Lebenszeit an meinem Arbeitsplatz. Da reicht es mir nicht, nur Anweisungen zu befolgen. Ich möchte in allen Lebensbereichen mitentscheiden und mitbestimmen, auch und gerade an meinem Arbeitsplatz.
Frage: IG Metall und Enercon – das war auch für Dich und für viele weitere junge Menschen innerhalb der IG Metall ein Thema in den letzten Wochen. Was beschäftigt Dich daran am meisten?
Antwort: Das ist ganz klar der Umgang der einzelnen Geschäftsführungen mit den frisch gewählten Betriebsräten. Die Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden Nils-Holger Böttger – im Übrigen eine absolute Frechheit – ist dabei ja nur die Spitze des Eisberges. Vielerorts blockieren die Geschäftsführungen, wo es nur geht. Das ist natürlich ein perfides Spiel. Sie machen es den noch relativ unerfahrenen Betriebsräten so schwer wie möglich und schüren gleichzeitig Stimmung innerhalb der Belegschaft gegen die Betriebsräte. Gut, dass die Belegschaften dieses Spiel vielerorts durchschauen.
Frage: Was hast Du persönlich in den letzten Monaten gemacht, um Deinem Unmut über die Zustände bei Enercon Luft zu machen?
Antwort: Ich finde es wichtig, meine Solidarität mit den aktiven Gewerkschaftern und Betriebsräten bei Enercon auszudrücken. Deswegen haben sich bei vielen Aktionen der IG Metall nicht nur ich, sondern auch viele weitere Jugendliche aus der Region beteiligt. Sei es durch Flyer verteilen, Unterschriften sammeln oder Aktionen in der Innenstadt. Wir nehmen nicht kommentarlos hin, wenn Mitbestimmungsrechte mit Füßen getreten werden.
Frage: Was möchtest Du den Aktiven bei Enercon noch mitgeben?
Antwort: Ich wünsche mir und ihnen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen und ihren Weg weiter verfolgen. Sie stehen nicht alleine und mit der IG Metall haben sie einen starken Partner an ihrer Seite. Mitbestimmung im Betrieb – das ist nichts Verrücktes oder gar Verbotenes, ganz im Gegenteil. Die größten und erfolgreichsten Betriebe und Unternehmen haben effektive Mitbestimmungsstrukturen. Und solange Enercon das nicht begriffen hat, werden und ich viele weitere Personen an Aktionen teilnehmen und unsere Solidarität kundtun.
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