»Ich möchte das Schichtsystem verbessern«

»Ich möchte das Schichtsystem verbessern«

 

Thomas Kersten ist Vater zweier Kinder und seit Dezember im Betriebsrat der Enercon WEA Service West. Er will sich vor allem für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einsetzen.

 

Thomas Kersten, Service-Monteur bei der WEA Service-Gesellschaft West, ist ein Familienmensch. Das wird auch so bleiben, zumindest noch ein paar Jahre. Seine Tochter ist fast 18 und wird wohl bald die Universität besuchen. Sein Sohn ist 15. Kersten verbringt gern viel Zeit mit beiden und seiner Frau. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist für ihn ein wichtiges Thema. »Das ist bisher immer ganz gut gegangen«, erzählt der 46-Jährige. »Bis die Umstellung auf den neuen Schichtplan kam.« Im Frühjahr 2013 führte Enercon in der WEA Service West wie auch in allen anderen acht Gesellschaften ein neues Schichtsystem ein.

 

»Seit dem ist alles komplizierter geworden«, sagt Kersten. Die Sportveranstaltung am Wochenende, der gemeinsame Fernsehabend zuhause oder Verabredungen mit Freunden und Bekannten – all dass erfordert inzwischen viel mehr Planung. Häufig müssen auch Termine ausfallen. »Ein Glück, dass die Kinder schon selbstständig sind«, sagt Kersten und lacht.

 

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Thomas Kersten will sich vor allem für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen.

»Praktisch ohne Diskussion« sei im Frühjahr das neue Schichtsystem eingeführt worden. »Wir wurden weder gefragt, noch konnten wir unsere Kritik daran einbringen«. Seither ist Kersten eine Woche sowie mindestens ein Wochenende im Monat im Bereitschaftsdienst. Der beginnt jeweils vor der Früh- oder nach der Spätschicht. Am Wochenende arbeitet er von 03.00 bis 15.00 Uhr in der Frühbereitschaft oder von 15.00 bis 03.00 Uhr in der Spätrufbereitschaft. »Die Spätschicht fängt um 14.30 Uhr an. Wenn ich Bereitschaftsdienst habe, kann es schon vorkommen, dass ich bis drei Uhr nachts unterwegs bin.« Regulär endet die Spätschicht um 23.00 Uhr, dann beginnt der vierstündige Bereitschaftsdienst. »In etwa der Hälfte der Fälle muss ich direkt nach Feierabend weiter.« Aber auch wenn er nicht mehr raus muss, ist kaum Entspannung angesagt. »Dann bin ich um 23.30 Uhr zu Hause und hab mein Handy neben meinem Bett liegen.«

 

Um 14.00 Uhr, kurz bevor der Rest der Familie wieder nach Hause kommt, geht es in der Woche dann wieder zur Arbeit. Da seine Ehefrau auch berufstätig ist und die Kinder zur Schule gehen, kommt es häufig vor, dass sich die Familie die ganze Woche nicht sieht.

 

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