„Erst qualifizieren – dann loslegen!“

„Erst qualifizieren –
dann loslegen!“

Interview mit Andreas Dittmar

 

Andreas Dittmar ist frisch gewähltes Betriebsratsmitglied in der WEC Turmbau GmbH Magdeburg. Wir haben ihn für einige wenige Fragen getroffen.

 

Foto-Andreas-Dittmar

 

Lieber Andreas, du warst Mitglied des Wahlvorstandes und bist zudem in den Betriebsrat gewählt worden. Wie zufrieden bist du mit der Wahl?

 

A: Ich bin mit dem Ablauf und dem Ausgang der Wahl natürlich super zufrieden. Knapp über 80 Prozent Wahlbeteiligung, das ist bombastisch und ein eindeutiges Zeichen, dass ein Betriebsrat gewollt ist und längst überfällig war. Als Mitglied des Wahlvorstandes möchte ich mich daher noch mal recht herzlich bei allen Wählern bedanken! Das war spitze! Und als Mitglied des Betriebsrates bedanke ich mich natürlich besonders bei denjenigen, die der Liste 2 ihr Vertrauen geschenkt haben.

 

Gab es während der Wahl irgendwelche Probleme? Wie lief die Kommunikation mit der Geschäftsführung?

 

A: Natürlich hatten wir als Wahlvorstand im Vorfeld der Wahl viel Arbeit und Stress. Aber wir wussten genau, was uns bevorsteht, als wir zum Wahlvorstand kandidierten und wir wussten, warum wir das machen. Nämlich für einen starken Betriebsrat. Dass uns das jetzt tatsächlich geglückt ist, ist einmalig. Wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht?
Es gab vor der Wahl ein paar Unstimmigkeiten und auch Unwahrheiten, die verbreitet wurden. Das hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen. Aber ich möchte dazu gar nicht mehr viel sagen. Die Wahl ist gelaufen und meinetwegen können wir alles vergessen, was vor der Wahl war. Jetzt geht es darum, als Gremium zu funktionieren und zusammenzuarbeiten.

 

Wie stellst du dir das vor? Wann beginnt ihr eure Arbeit? Welche Themen wollt ihr angehen?

 

A: Ich stelle mir das so vor, dass wir vertrauensvoll und zielorientiert zusammenarbeiten und im Sinne unserer Kollegen handeln. Wir arbeiten selbst tagtäglich in der Halle und wissen, wo die Probleme liegen. Dementsprechend sind wir auch heiß darauf, mit unserer Arbeit zu beginnen.
Allerdings sind wir alle nicht als Betriebsräte geboren und auch das Betriebsverfassungsgesetz war uns bisher fremd. Deswegen wollen und müssen wir erstmal eine Schulung besuchen, um uns mit den rechtlichen Rahmenbedingungen und mit den betrieblichen Mitbestimmungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch ausnutzen. Unmittelbar nach der Schulung werden wir mit der regelmäßigen Arbeit beginnen.

 

Verfolgst du auch die Vorgänge in der übrigen Enercon-Welt, z.B. GZO oder die Kündigung von Nils-Holger Böttger? Was denkst du dazu und was sind deine Wünsche?

 

A: Ich lese eigentlich regelmäßig windstaerke13.info und bin daher auch immer auf dem Laufenden, was sonst so in der Enercon-Welt in Bezug auf Betriebsräte passiert. Wenn denn die Anschuldigungen stimmen, die gegen die Geschäftsführung bei GZO erhoben werden, dann ist das natürlich ein Riesenskandal. Genauso wie die Kündigung eines Betriebsratsvorsitzenden, der nur seinen Job gemacht hat, indem er sich für die Leiharbeiter eingesetzt hat.
Aber es gibt ja auch positive Beispiele, wie zum Beispiel die AERO Ems GmbH. Dort verlief die Wahl ja relativ störungsfrei und auch bei uns hat sich die Geschäftsführung ganz überwiegend konstruktiv verhalten. Ich hoffe für unseren Fall einfach, dass dies so bleibt, so dass wir auch in Zukunft vertrauensvoll und ehrlich mit der Geschäftsführung zusammenarbeiten können. Aber bisher bin ich da eigentlich auch guter Dinge.

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