Erfolgreiche Schulung für die Enercon-WEA-Service Betriebsräte
+++ Erste Schulung für neu gewählte Enercon-Betriebsräte +++ Vom 12.01.– 17.01.2014 erhielten 50 Kollegen juristische Grundlagen für ihre Betriebsratsarbeit +++ Vernetzung im Konzern ein wichtiges Thema +++ Fundament für wirksame Interessenvertretung geschaffen +++
»Wenn wir alle an einem Strang ziehen, dann kriegen wir das hin.« Das ist die Bilanz eines Kollegen am Freitagmittag zum Abschluss des ersten gemeinsamen Seminars der neugewählten Enercon-Betriebsräte. Eine Woche lang hatten 50 Kollegen der neun Enercon-Servicegesellschaften im Bildungszentrum der IG Metall in Berlin-Pichelssee einen Überblick über Aufgaben und Rechte von Betriebsräten erhalten, Inhalt und Reichweite ihrer Mitbestimmungsrechte kennengelernt, Anregungen zur praktischen Organisation ihres Betriebsrats-Alltags bekommen und sich untereinander über Probleme und ihre Ideen ausgetauscht.
Betriebsratsarbeit ist kompliziert. Nur wenige Kollegen hatten bisher einschlägige Erfahrungen – etwa als Jugend- und Auszubildendenvertreter. Für den Großteil ist die Praxis in gewählten betrieblichen Gremien etwas Neues. An Fragen, die geklärt werden mussten, mangelte es also nicht: Welche Informationen muss der Arbeitgeber herausgeben, wenn er vorhat, Unternehmensteile auszulagern? Für welche Maßnahmen braucht er die Zustimmung des Betriebsrats? Darf der Betriebsrat die Beschäftigten über den Inhalt seiner Gespräche mit dem Arbeitgeber informieren? Wie schafft man es, die Kommunikation zwischen Betriebsräten und Mitarbeitern in den verstreuten Servicestützpunkten zu gewährleisten? Worauf muss man bei der Vorbereitung einer Betriebsversammlung achten? Wie kann man moderne Kommunikationsmittel wie Blogs, Smartphones, Mailverteiler oder vernetzte Datenbanken für die Betriebsratsarbeit nutzen?
Doch nicht nur trockenes Fachwissen wurde vermittelt. »Ziel unserer Bildung ist, dass ihr handelt«, sagte Bernward Budde, einer der Referenten. Sei es die Vorbereitung einer Betriebsversammlung, die Auseinandersetzung mit dem Chef im Dialog von Betriebsrat und Arbeitgeber oder die freie Rede vor der versammelten Mannschaft – Betriebsratsarbeit erfordert Fähigkeiten und Fertigkeiten. Und die kann man lernen und weiter entwickeln. Statt Frontalbeschallung und PowerPoint-Präsentationen gab es viel Raum für Übungen in Arbeitsgruppen und der Diskussionen praktischer Fragen und Lösungsansätze. »Wir haben nicht Paragraphen gepaukt, sondern gelernt, wo wir sie finden und in welchen Situationen wir sie benutzen«, fasste es ein Kollege zusammen. Um den GmbH-übergreifenden Austausch zu erleichtern, wurden die Arbeitsgruppen immer wieder gemischt durchgeführt.
Dabei wurde schnell deutlich: »Obwohl wir aus neun eigenständigen Tochtergesellschaften kommen, haben wir alle sehr ähnliche Probleme«, so ein anderer Kollege.
Doch die Aufgaben und die Bedürfnisse ändern sich. Wie können Betriebsräte erfahren, was den Kollegen auf den Nägeln brennt? Eine Erkenntnis der fünf Tage: »Das Beschweren über Missstände bringt gar nichts, man muss das mit Wünschen, Anregungen Zielvorstellungen verbinden.« Betriebsratsarbeit soll lösungsorientiert statt problemorientiert sein.
Nicht verwunderlich war es also, dass die »Enerconisten« der Service Nord, Ost, West, Mitte, Süd usw. sofort anfingen, sich zu vernetzen. »Diesen Austausch von Informationen unter den Betriebsräten der verschiedenen GmbHs werden wir auf jeden Fall fortsetzen und verstetigen«, war ein Gedanke, der immer wieder geäußert wurde. Und: »Es war super, dass dieses Seminar genau auf unsere Bedürfnisse als Enercon-Betriebsräte zugeschnitten war«, resümierte ein Kollege.
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