Erfolgreiche Betriebsratswahlen in allen Enercon Service Gesellschaften
+++ Erste Betriebsratswahlen bei Enercon-Servicegesellschaften erfolgreich beendet +++ Hohe Wahlbeteiligung, klares Votum für Demokratie im Betrieb +++
Die Betriebsratswahlen in den neun Servicegesellschaften des Windkraftanlagenherstellers Enercon sind beendet.
Am Donnerstagabend wurde die Serie mit der Auszählung der Stimmen in der WEA Service GmbH West im emsländischen Haren abgeschlossen. Es handelte sich um eine Premiere: Noch nie zuvor waren in den Service-Töchtern des 1984 gegründeten Unternehmens Enercon Betriebsräte gewählt worden.
Nach den nun vorliegenden Ergebnissen haben sich in allen neun Tochtergesellschaften im Schnitt um die drei Viertel der insgesamt rund 2.200 wahlberechtigten Arbeitnehmer an den Wahlen beteiligt. Nirgends lag die Wahlbeteiligung unter 70 Prozent, in drei der neun Unternehmen erreichte sie die 90-Prozent-Marke. Am niedrigsten war sie mit 71 Prozent in der WEA Service GmbH Süd, am höchsten mit 91,6 Prozent bei der WEA Service GmbH Süd-Ost.
77 Beschäftigte wurden in die neuen Vertretungsgremien gewählt. Davon hatten 43 auf Listen der IG Metall kandidiert bzw. waren als gewerkschaftlich organisierte Kandidaten angetreten. Damit stellt die IG Metall deutlich mehr als die Hälfte der neu gewählten Betriebsratsmitglieder bei den Service-Gesellschaften des größten deutschen Windkraftanlagenbauers und untersreicht damit ihre Stellung als die kompetente Gewerkschaft der Windenergiebranche. In sechs der neun gewählten Betriebsräte gewannen die Kollegen auf den IG Metalllisten die Mehrheit der Sitze. In zwei Gesellschaften war nach dem Personenwahlprinzip abgestimmt worden, in sieben hatten sich jeweils zwei oder mehrere Listen zur Wahl gestellt.
Unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen in den neu gewählten Gremien war überall ein Bedürfnis spürbar, die anstehenden Aufgaben in kollegialem Geist gemeinsam anzugehen. »Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit«, brachte Jochen Weitzel, frisch gewähltes Betriebsratsmitglied in der WEA Service GmbH Süd seine Erwartungen auf den Punkt. Die Metaller würden jedenfalls »kooperativ auf die Kollegen zugehen, die über andere Listen gewählt wurden«, so sein Resümee. »Schließlich machen wir das nicht für uns selbst.«
Der Enercon-Konzern mit Sitz im ostfriesischen Aurich beschäftigt deutschlandweit etwa 11.000 Arbeitnehmer in zahlreichen Tochtergesellschaften. Einen Betriebsrat hatten bis jetzt nur sehr wenige. Wie die durchweg hohe Wahlbeteiligung unmissverständlich demonstrierte, gibt es unter den Beschäftigten aber ein starkes Bedürfnis, im Unternehmen mitzubestimmen. Bei allen Wahlen war immer wieder die Forderung nach Diskussionen »auf Augenhöhe« zu hören. Mehrere Listen hatten die Forderung nach Mitsprache in ihren Namen zum Ausdruck gebracht – wie etwa »Mitreden, mitgestalten, gemeinsam mehr erreichen« bei der WEA Service GmbH Mitte.
Zentrale Themen in den Betriebsratswahlen waren die geplante Ausgliederungen von Unternehmensteilen (besonders des Aufbaus), Regelungen zu Schicht- und Dienstplänen, Rufbereitschaften. Für viel Diskussionsstoff sorgten aber auch der Wunsch, einvernehmliche Altersteilzeitmodelle zu entwickeln oder die Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Ein weiteres Thema war die Frage von altersgerechten Arbeitsplätzen. Häufig müssen die Monteure die bis über 100 Meter hohen Windkraftanlagen per Leiter besteigen. Gerade für ältere Kollegen ist das körperlich extrem belastend.
So unterschiedlich diese Probleme auch sind, gleich ist ihnen, dass Unternehmensentscheidungen bislang ohne Einbeziehung der Beschäftigten getroffen wurden. Deshalb wollen die neugewählten Betriebsräte nicht nur neue Vorschläge vorlegen. Vor allem wollen sie künftig neue Regelungen mitbestimmen. Ob bei Schichtplänen, Rufbereitschaften oder Gesundheitsschutz – die Belegschaft will jetzt gefragt werden und ihre eigenen Ideen einbringen. Roland Niebling, frisch gewählter Betriebsrat bei der WEA Service GmbH Nord-West in Aurich, sprach aus, was viele denken: »Die Hauptsache ist: Wir können endlich mitbestimmen.«
Nachdem es über Jahre immer wieder erfolglose Versuche von Betriebsratsgründungen bei Enercon gegeben hatte, waren in den letzten Monaten Beschäftigte der Service-Gesellschaften gezielt mit der Bitte um Unterstützung an die IG Metall herangetreten. Anfang September leitete die Gewerkschaft dann in allen neun Tochterunternehmen zugleich die Betriebsratswahlen ein. Kollegen in den Service-Gesellschaften und entwarfen nach Feierabend oder an den Wochenenden gemeinsam Flugblätter, planten Werbeaktionen, führten Umfragen durch oder besuchten Kollegen an entfernten Service-Stützpunkten, um ihre Ziele zu erklären.
Enercon ist der wichtigste Windanlagenhersteller auf dem deutschen Markt. Der erfolgreiche Abschluss der Wahlen wird von der IG Metall daher auch als klares Signal für mehr Mitbestimmung bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen in der Windkraftbranche insgesamt gewertet.
Mit den Betriebsratswahlen zieht ein Stück Normalität bei Enercon ein. »Wir sind keine Garagenfirma mehr, wir sind ein global agierendes Unternehmen«, so die Bilanz von Kai Hofmann, Betriebsrat bei der WEA Service Süd-Ost. »Da gehört ein Betriebsrat einfach dazu.«
Schön und gut, aber es wird kein Wort über die Servicefirmen gesagt wo die IG Metall Liste nicht gewonnen hatte, da gabs bei der Auszählung z.b.Süd-West ziemlich lange Gesichter von den Mitarbeitern der IG Metall, wenn schon solche Siegesreden schwingen dann auch den Anstand haben über alles zu berichten…
„In sechs der neun gewählten Betriebsräte gewannen die Kollegen auf den IG Metalllisten die Mehrheit der Sitze“, steht da. Damit ist klar, dass die IG Metall in drei Gremien in der Minderheit blieb. Warum das so war und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind – darüber werden die Kollegen in aller Ruhe diskutieren. In jeden Fall waren die Wahlen ein klares Votum für Mitbestimmung bei Enercon. Das kann keiner mehr wegdiskutieren.
Habe gehört das die wahlen durch die ig metall manipuliert wurden. kann allen Gf von Enercon nur Raten Einspruch wegen Wahlbetrug zu stellen.
Supergeil – erste Verschwörungstheorien! Klar: die IGM beherrscht alle und alles. Während die Arbeitgeber als arme Luschis betröppelt in der Ecke stehen. Eine Runde Mitleid für Aloys und Co!!!
Wie arm ist das denn bitte? warum fechtest du die Wahl nicht an?